Fritz schlägt Alarm: Wird er die Transferforderungen einfach ignorieren?
Der SV Werder Bremen steht nach dem frühen Pokal-Aus gegen Arminia Bielefeld erneut vor der Frage, ob der aktuelle Kader ausreichend verstärkt wurde. Besonders nach dem 0:1 ist deutlich zu spüren, dass die Mannschaft noch nicht vollständig aufgestellt ist. Sportchef Clemens Fritz appelliert weiterhin an die Geduld der Fans und Verantwortlichen, während die Unruhe im Umfeld wächst.
Kapitän Marco Friedl zeigte sich nach dem Spiel offen und selbstkritisch gegenüber den Reportern. Trotz seines sichtbaren Unmuts antwortete er ehrlich auf alle Fragen und versuchte, diplomatisch zu bleiben. Insbesondere zur Transferpolitik der Bremer hielt er sich zurück, erklärte aber: „Ich bin da der falsche Ansprechpartner, da sind andere gefragt.“
Die anhaltenden Personalabgänge bereiten dem Team spürbare Sorgen. Besonders der mögliche Abgang von Stammkeeper Michael Zetterer sorgt für Unsicherheit. Friedl betonte: „Wenn wir abgeben und abgeben, müssen wir auch noch was holen. Wir haben einige Stammspieler der letzten Saison verloren und wenig gemacht, deswegen hoffe ich schon, dass noch etwas passiert. Und mehr werde ich dazu nicht mehr sagen.“
Tatsächlich hat Werder seit dem letzten Sommer zahlreiche Leistungsträger verloren, darunter Marvin Ducksch, Milos Veljkovic, Oliver Burke und Anthony Jung. Die bisherigen Neuzugänge Max Wöber und Samuel Mbangula sowie Rückkehrer Olivier Deman sind bislang die einzigen frischen Alternativen, während Dawid Kownacki direkt wieder verliehen wurde.
Besonders im Sturm herrscht große Not: Marco Grüll, Justin Njinmah und Keke Topp konnten auch in Bielefeld die Torflaute nicht beenden. In den Vorbereitungsspielen blieb Werder ohne einen einzigen Treffer aus dem Spiel heraus. Damit wächst der Druck auf die sportliche Leitung, noch vor dem Bundesliga-Start nachzulegen.
Clemens Fritz verteidigte dennoch den aktuellen Kader: „Ich glaube schon, dass jeder, der hier auf dem Platz stand, für sich den Anspruch hat, Bundesliga-Spieler zu sein – und ich lasse das nicht zu, dass wir das jetzt irgendwie auf den Kader schieben.“ Er verwies auf die verletzungsbedingten Ausfälle von Mitchell Weiser und Jens Stage und machte klar: „Wir wissen, dass wir noch etwas machen müssen – wir wollen auch noch etwas machen.“
Vor allem in der Offensive laufen bereits Gespräche mit potenziellen Neuzugängen. Fritz erklärte jedoch, dass Transfers oft an wirtschaftlichen und sportlichen Faktoren scheitern können: „Es muss die Überzeugung da sein – es sind wirtschaftliche und sportliche Themen, die es zu berücksichtigen gilt. Manchmal muss man ein bisschen geduldiger sein, bis der abgebende Verein vielleicht einen Spieler nachverpflichtet hat.“
Ein konkretes Beispiel ist der lang ersehnte Wechsel von Isaac Schmidt von Leeds United. Werder wartet weiterhin auf ein grünes Licht, sucht aber parallel nach Alternativen. So ist Eintracht-Profi Elias Baum in den Fokus gerückt, für den ein Leihgeschäft denkbar erscheint. In Frankfurt zeigt man sich laut Medienberichten offen für eine solche Lösung, während Baum selbst von Werder-Coach Steffen sehr geschätzt wird.
Die Unsicherheit bezüglich des Kaders bleibt somit bestehen, und die kommenden Tage bis zum Bundesliga-Auftakt werden zeigen, ob es noch zu den dringend benötigten Verstärkungen kommt. Die Verantwortlichen stehen unter Zugzwang, um die Mannschaft konkurrenzfähig zu halten.




