Explosiver Versuch: Ist Chaibi als Sechser der geheime Trumpf von Toppmöller?

Explosiver Versuch: Ist Chaibi als Sechser der geheime Trumpf von Toppmöller?

Nach zwei durchwachsenen Saisons bei Eintracht Frankfurt steht Fares Chaibi vor einer wegweisenden Phase seiner Karriere. Der 22-jährige Mittelfeldspieler, für den die Hessen vor zwei Jahren zehn Millionen Euro an Toulouse bezahlten, konnte bislang nicht konstant überzeugen. Besonders seine Körpersprache und wechselhafte Leistungen führten immer wieder zu Kritik.

Zu Beginn seiner Zeit bei Frankfurt zeigte Chaibi vielversprechende Ansätze. In der ersten Halbserie bereitete er in Bundesliga und Conference League jeweils vier Treffer vor und erzielte selbst zwei Tore. Ein Distanzschuss beim Auswärtsspiel in Helsinki wurde sogar als „Tor des Monats“ ausgezeichnet. Doch nach der Teilnahme am Afrika-Cup, bei dem Algerien überraschend in der Vorrunde ausschied, geriet Chaibi aus dem Tritt. Die Enttäuschung und der Druck in der Heimat setzten ihm deutlich zu.

Auch die folgende Rückrunde verlief für den Offensivspieler enttäuschend. Bereits am ersten Spieltag der neuen Saison vergab er gegen Dortmund eine Großchance zur Führung – wenige Augenblicke später geriet Frankfurt in Rückstand. Solche Erlebnisse nagten an seinem Selbstvertrauen. Trainer Dino Toppmöller äußerte sich kritisch: „Fares wirkte in den letzten Spielen nicht ganz so glücklich. Wir erwarten deutlich mehr von ihm, auch was die Körpersprache betrifft.“

Die Diskussion um Körpersprache ist bei Spielern vom Typus Chaibi nicht neu. „Das Problem der Körpersprache ist immer eine Krux. Es gibt Spieler, die eben anders wirken. Mesut Özil ist mit Deutschland Weltmeister geworden, aber er hat mit seiner Körpersprache auch nicht den Eindruck vermittelt, dass er von der 1. bis zur 90. Minute den Rasen umpflügt. Trotzdem hatte er eine unfassbar hohe Qualität“, betonte Toppmöller.

Trotz aller Kritik stellte Toppmöller Chaibi in der vergangenen Saison regelmäßig auf – meist auf dem linken Flügel oder im zentralen Mittelfeld. In 38 Pflichtspielen gelangen ihm jedoch nur zwei Tore und drei Assists. Bei seinem einzigen Bundesliga-Spiel über die volle Distanz überzeugte er zwar mit 12,47 Kilometern Laufleistung und 35 Sprints, doch oft blieb er unauffällig, wenn er nicht ins Spiel fand.

Vor dem Hintergrund seiner schwankenden Form experimentierte Toppmöller zuletzt mit einer neuen Rolle für Chaibi. In den Testspielen gegen den FSV Frankfurt und Aston Villa kam er im defensiven Mittelfeld zum Einsatz. Besonders gegen Aston Villa zeigte er gute Leistungen und überzeugte mit zahlreichen Balleroberungen. „Wir wollen versuchen, für Fares eine zentralere Position zu finden, egal ob das auch der Sechser-, Achter- oder Zehnerposition ist“, erklärte Toppmöller.

Für seinen Auftritt gegen den Premier-League-Sechsten erhielt Chaibi Lob: „Er hat auf der Sechserposition gegen einen Top-Gegner ein richtig gutes Spiel gemacht, mit vielen Balleroberungen, fußballerisch guten Aktionen und vier Abschlüssen. Schön wäre es, wenn davon noch ein paar mehr aufs Tor kämen.“ Die nächste Gelegenheit, sich zu beweisen, könnte Chaibi beim anstehenden Testspiel gegen Louisville City während der US-Tour der Eintracht erhalten.

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